Schon Babyhaut besitzt, genau wie Erwachsenenhaut, alle wichtigen Schutzmechanismen. Allerdings sind manche noch nicht voll ausgereift. So zum Beispiel die Regelung des Wasserhaushaltes. Babyhaut nimmt mehr Wasser auf als Erwachsenenhaut. Bei längerem Kontakt mit Wasser quillt die Haut deshalb auf und wird leichter verletzlich. Auf der anderen Seite gibt sie das Wasser auch schnell wieder ab. Die Folge, Babyhaut trocknet rascher aus.
Bei empfindlicher Haut kann das zu rauen oder schuppenden Stellen führen. Deshalb, aber auch weil Babys leichter auskühlen, sollte man den Aufenthalt im Wasser nicht zu sehr ausdehnen. Babys unter einem Jahr sollten nicht länger als 30 Minuten im Wasser bleiben. Nach dem Plantschen gilt: Rasch trockentupfen und anziehen. Kinder, die zu trockener Haut neigen, sollten außerdem nach dem Schwimmen mit einer für empfindliche Babyhaut geeigneten Lotion eingecremt werden.
Babyhaut ist durchlässiger als Erwachsenenhaut. Eltern sollten immer bedenken, dass Pflegeprodukte, die für Erwachsene gemacht wurden, Substanzen enthalten, die ihrem Baby schaden könnten. Dazu gehören z.B. ätherische Öle, aber auch bestimmte allergieauslösende Duft- und Konservierungsstoffe. Eltern sollten daher nur für Babys geeignete Produkte verwenden. Im Zweifelsfall können Eltern beim Kinder- oder Hautarzt nachfragen und sich beraten lassen.
Wichtig ist, Babys unter einem Jahr dürfen nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Auch bei Kleinkindern sollten Eltern immer für Schatten sorgen, gerade in den Mittagsstunden, wenn die Sonne am stärksten brennt. Gute Lösungen sind ein Sonnenschirm oder eine Strandmuschel.
Auch später im Kleinkindalter ist Sonnenschutz bedeutend. Neben Schatten schützt auch Kleidung vor Sonnenbrand. Eltern sollten ihre Kinder nicht nackt in der Sonne spielen lassen, sondern lieber etwas leichtes anziehen. Spezielle Lichtschutztextilien bieten den besten Schutz. Am besten ein T-Shirt, eine bequeme, nicht zu eng anliegende Hose und einen Hut mit Krempe und Nackenschutz in die Badetasche einpacken. Sonnenschutz darf natürlich auch nicht fehlen. Meine Empfehlung, mindestens LSF 30 und bei sehr hellhäutigen, blonden oder rothaarigen Kindern sogar LSF 50. Die Kindersonnencreme sollte in ausreichender Menge auf die nackten Hautpartien aufgetragen und vor allem regelmäßig wieder aufgetragen werden. Das gilt auch bei wasserfester Sonnencreme. Besonders nach dem Baden, auf nasser Haut besteht erhöhte Sonnenbrandgefahr, deshalb sollten Babys nach dem Schwimmen sofort abgetrocknet und wieder eingecremt werden.
Babys mit gesunder Haut brauchen auch im Schwimmbad im Chlorwasser keinen besonderen Hautschutz. Dennoch sollten Babys nach dem Schwimmen im Chlorwasser gründlich mit klarem Wasser abgeduscht werden. Was muss ich beachten, wenn mein Baby z.B. Neurodermitis hat? Bei Kindern mit Neurodermitis reagiert die Haut individuell auf den Kontakt mit Chlorwasser. Grundsätzlich ist Chlorwasser bei Neurodermitis nicht verboten und kann in Einzelfällen die Haut sogar verbessern, denn das desinfizierende Chlorwasser kann entzündungsfördernde Bakterien auf der Haut reduzieren.
Die Verträglichkeit von Chlorwasser hängt vom Hautzustand ab. Bei offenen Stellen oder akuten Entzündungen ist Wasserkontakt, nicht nur bei Salzwasser, generell unangenehm. Wenn sie als Eltern unsicher sind, ob die Haut einen Besuch im Schwimmbad oder am Meeresstrand zulässt, sollten sie beim Kinder- oder Hautarzt nachfragen. Zur zusätzlichen Vorsorge und um die Haut nicht weiter zu strapazieren, kann man vor und nach dem Schwimmbadbesuch eine hautverträgliche Pflege auftragen.
Egal ob Süß-, Salz- oder Chlorwasser, alle drei trocknen die Haut aus. Pauschal kann man nicht festlegen, welcher Wassertyp am besten verträglich ist. Es kommt vielmehr auf die Zusammensetzung an. Stark kalkhaltiges Süßwasser, sogenanntes hartes Wasser, kann insbesondere zusammen mit Seife zu Hautreizungen führen und das Ekzemrisiko erhöhen. Salzwasser wiederum, von dem viele denken, es trocknet die Haut besonders aus, wird erfolgreich zur Behandlung von Neurodermitis eingesetzt. Wasser mit hoher Chlorkonzentration kann hautreizend wirken. In Schwimmbecken ist das zugesetzte Chlor aber stark genug verdünnt, damit es auch für Babyhaut gut verträglich ist.
Genauso wie bei normalen Windeln gilt auch bei Schwimmwindeln – regelmäßig kontrollieren, ob sie voll sind. Bei einer vollen Windel geht es zurück „an Land“, um sie dort zu wechseln. Wenn ihr Baby aus dem Wasser kommt, sollten Eltern die Windel sofort ausziehen. Danach den Babypo mit klarem Wasser abspülen, trocken tupfen und zum Spielen auf der Wiese eine normale Windel an- ziehen.
Außerdem sitzen Schwimmwindeln enger am Körper. Eltern sollten darauf, dass keine Scheuerstellen entstehen. Gerade feuchte Haut ist empfindlicher für Scheuerstellen.
Im Schatten können Eltern bei sommerlichen Temperaturen ihr Baby auch mal ohne Windel strampeln oder krabbeln lassen. Als Pflege sollten sie besonders im Windelbereich keine zu fetten Salben verwenden.
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