Für viele ist die Betriebskita der Inbegriff des Familienbewusstseins eines Unternehmens. Aber, erstens können sich in aller Regel nur große Konzerne und große Mittelständler eine solche Betriebskita leisten. Die gesetzlichen Anforderungen an eine Betriebskita sind enorm, was zur Folge hat, dass der Prozentsatz der Unternehmen, die über eine solche Betriebskita verfügen im niedrigen einstelligen Bereich liegt. Zweitens sagt eine Betriebskita noch lange nichts über die familienbewusste Unternehmenkultur im Unternehmen aus und drittens kann es sein, dass eine Betriebskita für Dich und Dein Kind gar keinen Sinn macht.
Oft sind die Betreuungszeiten für das Kind an die eigene Arbeitszeit gebunden. Wer Teilzeit arbeitet, bekommt also auch nur ein "Teilzeit"-Kontingent. Die Möglichkeit Zeiten für Sport, Hausarbeit, Einkäufe oder anderes während der Betreuungszeit des Kindes zu haben, sind damit eingeschränkt.
Wenn Du morgens früh mit der Arbeit beginnst und Dein*e Partner*in später, liegt die Betriebskrippe sicher nicht auf dem Arbeitsweg des/der Partner*in. Auch wenn Du früh das Haus verlassen und Dein*e Partner*in für den Tagesstart mit dem Nachwuchs verantwortlich ist, ist die Betriebskrippe nicht die erste Wahl.
Wer eine lange Anfahrt zur Arbeitsstelle hat, möchte seinem Kind diese Strecke eventuell nicht zumuten.
Freundschaften entstehen im zweiten oder dritten Lebensjahr. Spätestens dann kann es aufwändig werden, wenn sich die Kinder auch außerhalb der Betreuung verabreden möchten.
Die Kindergärten bereiten im letzten Jahr die Kinder auf die Schule vor. Oft gibt es Besuche in der dazugehörigen Grundschule. Die großen Kinder sind nun definitiv in Freundschaften gebunden. Diese können den Einstieg in die Grundschule erleichtern, weil bei allem Neuen Bekanntes den Übergang gestalten hilft.
Ist die Betriebskrippe jetzt aber die einzige Alternative für Dich und Dein Kind, sei beruhigt:
Zeit für Dich – für Organisation oder eigene Freiräume – kannst Du Dir auch durch soziale Netzwerke organisieren. Du kannst Dich in der Betreuung beispielsweise mit andere Eltern abwechseln oder einen Babysitter, eigene Eltern oder Schwiegereltern einspannen.
Die Logistik bekommt Ihr mit einem "Mehr" an Organisation schon hin und während der Fahrtzeit haben Du und Dein Kind dann eben ausreichend Zeit für intensive Gespräche – je nach Alter mal mehr mal weniger spannend, aber sicher immer sehr befriedigend für Dein Kind.
Freundschaften können auch über Sportvereine oder Musikschulen entstehen und die Schule kannst Du Dir mit Deinem Kind auch am Tag der offenen Tür anschauen.
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