Fehler von Arbeitgebern des Handwerks bei der Bewerbersuche

Der Fachkräftemangel betrifft zahlreiche Branchen. Am meisten betroffen ist jedoch das Handwerk. Wie es sich lösen lässt, erfährst Du hier.

Adrian und Oliver Bauer
Geschäftsführer

Viele Betriebe benötigen dringend geeignete Auszubildende und qualifizierte Experten, finden jedoch keine geeigneten Kandidaten. Häufig ist das Problem allerdings hausgemacht und ließe sich mit neuen Ansätzen und einer grundsätzlichen Umstrukturierung der Arbeitsbedingungen lösen.


Vor allem altmodische Arbeitsstrukturen mit unnötig komplexen Schritten sowie ein negatives Betriebsklima schrecken junge Menschen ab und sorgen dafür, dass das Image des Handwerks in den letzten Jahren gelitten hat. Darüber hinaus legen Menschen Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie - auch in dieser Hinsicht hat das Handwerk oft keinen guten Ruf. Um sich im Wettbewerb um die besten Fachkräfte zu behaupten, kommt es darauf an, die handwerklichen Berufe attraktiver zu machen, gute Bedingungen zu schaffen und auf die Bedürfnisse und Wünsche der Bewerber einzugehen.

Ursachen des Fachkräftemangels im Handwerk

Die Gründe für den andauernden Mangel an Fachkräften und die erneute Verschärfung des Problems gerade in den letzten Jahren sind von unterschiedlicher Natur. Gerade der demografische Wandel sorgt dafür, dass immer weniger junge Menschen nachrücken, während viele Arbeitnehmer der geburtenstarken Jahrgänge zunehmend das Rentenalter erreichen. Doch gerade im Handwerk ist es auch der schlechte Ruf, der junge Menschen davon abhält, eine Ausbildung in diesem Bereich anzustreben. Dabei ist es nicht allein die Vorstellung der anstrengenden Arbeit, die sie abschreckt. Viele befürchten zusätzlich eine geringe Anerkennung in der Gesellschaft sowie schlechte Verdienst- und Aufstiegschancen.


Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft außerdem die Work-Life-Balance. Das Handwerk zeichnet sich durch unregelmäßige Arbeitszeiten aus, auch außerplanmäßige Einsätze für Notfälle und das Bearbeiten von Kundenanfragen außerhalb der regulären Zeiten tragen dazu bei, dass das Handwerk sein Image der schlechten Arbeitsbedingungen nicht abschütteln kann. Darunter leidet nicht nur die Freizeit, es erschwert auch die Vereinbarung von Beruf und Familie. Viele Betriebe sind zudem unflexibel und starr strukturiert und ermöglichen keine kurzfristigen Urlaubszeiten. Auch flexible Arbeitszeitmodelle, Angebote der Kinderbetreuung oder eine betriebliche Gesundheitsförderung - Benefits, die in immer mehr großen Unternehmen anderer Branchen auf dem Vormarsch sind - sucht man in den meisten Gewerken vergeblich.

Lösungsansätze für das Recruiting von Auszubildenden und Fachkräften


Der Arbeitnehmermarkt sorgt dafür, dass Unternehmen sich darauf einstellen müssen, die Wünsche und Bedürfnisse der Bewerber zu kennen und zu berücksichtigen, wenn sie gute Fachkräfte finden und an sich binden möchten. Diese betreffen in der Regel nicht nur die Vergütung, sondern das gesamte Arbeitsumfeld und die Bedingungen, unter denen sie ihrer Tätigkeit nachgehen.


Um vor allem den Nachwuchs zu erreichen, ist es wichtig, dort anzusetzen, wo junge Menschen im ausbildungsfähigen Alter zu finden sind. Dies sind vor allem die sozialen Medien. Bewerbungen werden in der heutigen Zeit digital versendet. Zudem lässt sich die Anzahl vielversprechender Bewerbungen deutlich steigern, wenn die Bewerbungsprozesse einfach und direkt gestaltet sind. Um dem negativen Image des Handwerks entgegenzuwirken, kommt es zudem darauf an, über Social-Media-Plattformen ein realistisches Bild des heutigen Arbeitsfeldes im Handwerk zu vermitteln und den eigenen Betrieb vorzustellen. Viele Vorstellungen, die über die Arbeit im Handwerk bestehen, sind veraltet - hier bietet sich die Chance, den Alltag in der heutigen Zeit attraktiv, transparent und authentisch darzustellen.


Ferner lassen sich Fachkräfte durch familienfreundliche Mitarbeiterbenefits überzeugen, die es ermöglichen, Familie und Job zu vereinbaren. Hierzu gehören unter anderem neue Lohnmodelle sowie flexible Arbeitszeiten wie etwa die Jahresarbeitszeit, die Beschäftigten mehr Selbstbestimmung bei der eigenen Zeit zu erhalten. Dazu lassen sich Arbeitsbelastungen durch digitale Technologien verringern, da sie die Effizienz von Prozessen steigern. So lassen sich Instandhaltung mitunter ortsunabhängig durch die Fernwartung durchführen. Dies reduziert Fahrtzeiten und optimiert dadurch die Work-Life-Balance. Auch Gesundheitsprogramme zur Verringerung der typischen Belastungen im Handwerk, zum Beispiel Fitnessangebote, Rückentrainings und ergonomische Arbeitsplätze, sind für Bewerber echte Pluspunkte bei der Entscheidung für einen Arbeitnehmer.

Mehr Informationen unter: www.projektbauer.ch

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