Home-Office – Die Rettung der Familie 

Home-Office bringt Familie und Beruf zusammen. Kommt jetzt das Recht auf Arbeiten Home-Office für alle?

Nicole Beste-Fopma
Journalistin & Autorin

Das Home-Office ist immer mehr im Kommen. Spätestens seit Corona. Aber auch ohne Corona liegen die Vorteile klar auf der Hand: kein Stau, Lärm oder Ärger mehr – und dazu noch flexible Arbeitszeiten. Home-Office bringt Familie und Beruf zusammen – und doch wird der Wunsch nur rund 15 Prozent der Befragten erfüllt. Jetzt gibt es allerdings neue Ansätze in der Politik, die diese Situation verbessern sollen. 



Home-Office spart Arbeitswege

Sich früh aus dem Bett quälen, den Kaffee hinunterstürzen und schnell in die Bahn, um rechtzeitig in die Arbeit zu kommen: So sieht der Alltag der meisten Deutschen aus. Kein ausführliches Frühstück mit der gesamten Familie, schließlich macht es einen schlechten Eindruck, verspätet am Arbeitsplatz zu sein. Home-Office soll dafür die perfekte Lösung sein: An bestimmten Tagen in der Woche kein unnötiger Stress am Morgen mehr, da der Weg zur Arbeit mit Staus und verspäteten Zügen komplett wegfällt.

Fast die Hälfe aller Deutschen hat schon einmal über Home-Office nachgedacht – und das zu Recht: Meist nur wenige Schritte von dem Arbeitsplatz entfernt kann man am Morgen länger schlafen und dadurch entspannter und frei von Störungen arbeiten. Und dann bleibt, nach mehr getaner Arbeit und der Versorgung der Kinder, vielleicht auch mal ein bisschen mehr Zeit für den Genuss eines guten Kaffees.


Die Vorteile von Home-Office

Home-Office – ein Konzept, dass sich viele Beschäftigte wünschen. Und das hat auch einen guten Grund: Zu den größten Vorteilen von Home-Office gehört vor allem die Eigenständigkeit. Dadurch kann man frei von Störungen entspannt arbeiten – ohne dass einem Vorgesetzte auf die Finger schauen oder Kollegen einen andauernd aus dem Konzept bringen. Home-Office führt meist zu weniger Störungen und Stress bei der Arbeit und letztendlich auch zu einer höheren Produktivität. Die größte Sorge von Arbeitgebern ist meist, dass die Mitarbeiter zu Hause unproduktiv arbeiten oder faulenzend vor dem Fernseher sitzen. Meist ist dies allerdings nicht der Fall – idealerweise ergibt sich sogar eine Win-Win Situation für beide Parteien: Durch das Wegfallen von Pendlerwegen kann die dadurch gewonnene Zeit für die Arbeit genutzt werden. 

Ein weiterer großer Vorteil von Home-Office ist die Flexibilität des eigenen Arbeitsplatzes: Je nach eigenen Anforderungen und Geschmack muss man sich nicht mit zu tiefen Temperaturen oder ungemütlichen Stühlen auseinandersetzen. Der Arbeitsplatz kann dadurch frei gestaltet werden. 


Home-Office hilft bei der Vereinbarkeit

Aber nicht nur man selbst, sondern auch die eigene Familie profitiert von der Arbeit von zu Hause aus: Home-Office eignet sich perfekt, um Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Als Beschäftigter kann man während der Arbeit auch zu Hause verfügbar sein – und durch das flexible Arbeitsmodell sich zwischendurch auch um die Kinder kümmern. Generell gilt, dass Home-Office vor allem bei älteren Kindern besonders gut funktioniert, da sie meist schon deutlich selbstständiger sind. 

Kommunikation ist wichtig

Das A und O bei Home-Office ist die Kommunikation mit dem Arbeitgeber. Damit keine kostspieligen Missverständnisse entstehen, sollte vor allem darauf geachtet werden, dass der Kontakt zu Mitarbeitern und Kunden stetig möglich ist. 

Die Nachteile von Home-Office und wie sie vermieden werden können 

Weniger Stress, große Flexibilität und mehr Produktivität: Die Liste der Vorteile von Home-Office scheinen kein Ende zu nehmen, allerdings bringt der heimische Arbeitsplatz auch Tücken mit sich. Statistisch gesehen machen Arbeitnehmer bei Home-Office etwa zwei Stunden mehr Überstunden in der Woche, da die Hürde zwischen Arbeit und Freizeit deutlich kleiner ausfällt. Nur wenige Schritte teilen einen von Arbeitsplatz und Familie, sodass auch etwa 45 Prozent aller Arbeitnehmer in ihrer Freizeit deutlich mehr in Gedanken bei der Arbeit sind. 



Feste Arbeitszeiten auch im Home-Office

Um dem entgegenzuwirken, kann man sich selber feste Arbeitszeiten einrichten, auch wenn vonseiten des Arbeitgebers keine gibt. Dies unterstützt dabei, Familie und Freizeit jeweils voneinander zu trennen und hilft dabei, die Produktivität beim Arbeiten beizubehalten. Dies ist vor allem bei jüngeren Kindern wichtig, da schon vorab abgeschätzt werden kann, wann Zeit für bestimmte Termine frei wäre. Grundsätzlich gilt, dass für die Arbeit ein eigener Raum zur Verfügung stehen sollte, der bei Bedarf auch abgesperrt werden kann, um eine Grenze zwischen Privatleben und der Arbeit zu bilden. 

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Home-Office bringt viele Vorteile mit sich: Es sorgt für weniger Stress am Arbeitsplatz und so auch zu einer erhöhten Produktivität. Allerdings wird einem Großteil der Angestellten dieser Wunsch nicht erfüllt. Der Arbeitgeber entscheidet im Moment noch selber, ob das Arbeiten an einem flexiblen Ort außerhalb des Unternehmens möglich sein soll. Dies könnte sich jedoch in naher Zukunft ändern: Vor einigen Jahren veröffentlichte die SPD ein Strategiepapier, in dem gefordert wird, dass jeder Arbeitnehmer gesetzlich einen Anspruch auf Home-Office hat. Längst schon sei dies in einer immer digitaler werdenden Welt überfällig. Arbeit wird flexibler, und das führt zu mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Meistens wird nur Laptop und Internetzugang benötigt, um den Anforderungen eines heimischen Arbeitsplatzes gerecht zu werden. Spätestens seit Corona ist dieses Strategiepapier wieder aktueller denn je.

Bildnachweis: Pexels –Tatiana Syrikova

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